Zerstörter russischer Tankerzug vor der Stellung Newabogen, Sept. 1942

Aus dem Fotoalbum des Jahres 1942

Zerstörter russischer Tankerzug vor der Stellung Newabogen, Sept. 1942
Die Belagerung von Leningrad kostete ungeheure Verluste durch Hunger und Kälte unter der Zivilbevölkerung. Die Not war so groß, dass es sogar vereinzelte Verbrecher und Mörder gab, die Kannibalismus betrieben und das Menschenfleisch auf dem Schwarzmarkt verkauften. Es gab zwar nie ein Kapitulationsangebot der Leningrader Führung oder Forderungen an die Wehrmacht nach Evakuierung der Zivilbevölkerung, doch alleine die Weisung Hitlers, dass alle solchen Angebote und Bitten abzulehnen seien, macht die Belagerung der Stadt zu einem weiteren Verbrechen der Naziführung. Auch wenn eine Belagerung als solche kein Kriegsverbrechen darstellt. Inwiefern es die Pflicht der sowjetischen Führung gewesen wäre, solche Verhandlungen angesichts der dramatisch steigenden Opferzahlen wenigstens zu versuchen (mit der Wehrmacht oder den finnischen Truppen im Norden der Stadt) wird in Russland bis heute kaum hinterfragt.